Im Sommer 2017 fanden gemeinsame Gespräche mit dem Vorstand des VfL statt, in denen wir unsere Philosophie und Passion für den Sport und die damit verbundene Jugendarbeit erläutern konnten. In den Gesprächen fanden wir viel Anklang und haben uns anschließend dazu entschieden eine Hapkido-Abteilung beim VfL ins Leben zu rufen. Nun können wir mit einem erweiterten Trainingsangebot positiv in die Zukunft blicken und uns durch die Nutzung einer Sporthalle voll und ganz der Jugendförderung widmen. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit dem VfL.
Im September 2010 wurde ich von meiner damaligen Sportkollegin Sonja Gradwohl gefragt, ob ich Interesse an einer Fortführung ihres Selbstbehauptungskurses für Vorschulkinder im evangelischen Gemeinde-zentrum Aplerbecker Mark hätte. Mir war der Kurs bekannt, da ich ihr zuvor als Fallpartner bei zwei Vorführungen für die Eltern zur Seite gestanden hatte. Mit den Gegebenheiten vertraut gemacht, fing ich noch im Oktober desselben Jahres mit einem neuen Kurs an.
Durch den Kontakt zu den Eltern erzählten sie mir ihre Begeisterung und wollten ihren Sprösslingen durch einen weiterführenden Kurs die Möglichkeit geben, dies in geeigneter Weise fortzuführen. Mit großartiger Unterstützung und Zusammenarbeit der dortigen Leitung Frau Schmidt wurde mir Anfang des Jahres ein Raum zur Verfügung gestellt, indem wir unser Projekt "Selbstverteidigung für Grundschulkinder" ins Leben rufen und umsetzen konnten. Von nun an gab es neben dem Selbstbehauptungskurs für Vorschulkinder auch eine Hapkido-AG.
Am 07.02.2011 erschien ein Artikel in den Ruhr-Nachrichten, der über das neue Angebot für Grundschulkinder berichtete:
APLERBECKER MARK Vier Grundschülerinnen tummeln sich im Sportraum des evangelischen Gemeindezentrums Aplerbecker Mark. Hier passiert immer donnerstags etwas Außergewöhnliches - ein Selbstverteidigungskurses für Grundschulkinder.
Hap-Ki-Do heißt die koreanische Selbstverteidigungskunst, die Übungsleiter Tobias Lohre den Kindern spielerisch vermittelt. Begonnen hat alles mit einem Angebot an die Kindergartenkinder an der Schwerter Straße. Die ebenfalls in Hap-Ki-Do ausgebildete Sonja Gradwohl bot einen Selbstbehauptungskursus an. Eine Mischung aus Koordinationsübungen, Fallschule und das Erlernen von leichten SV-Techniken. Das Angebot kam an, die Eltern waren begeistert. "Ich wurde angesprochen, ob wir nicht auch nach der Kindergartenzeit etwas in dieser Art anbieten könnten", so Tobias Lohre - und so war das Hap-Ki-Do Angebot die logische Konsequenz. Nur warum sind die Eltern so begeistert von dem Angebot? "Die Kinder lernen ihr Selbstbewusstsein zu stärken, sagt Ulrike Theile, Mutter von Johanna. "Sie bewegen sich viel, haben Spaß, tun aber auch etwas für ihre Diziplin. Aber alles spielerisch."
Vor allem die Balanceübungen , die Sonja und Tobias gemeinsam den wissbegierigen Schülern vormachen, sorgen für lautes Gekicher. "Es ist ganz wichtig, dass die Kinder lernen mit ihrem Erlernten nicht die Schwächeren nieder zu machen", so Tobias. Der Respekt vor seinem Gegenüber sei dabei eine ganz wichtige Rolle.
Nachdem durch die Veröffentlichung des Zeitungsartikels Anfang Februar 2011 und Verteilung von Flyern der angebotene Kurs bekannt wurde, erfreuten wir uns steigender Teilnehmerzahlen. Dies hatte zur Folge, dass wir uns nach einem größeren Raum umschauen mussten. Nach kurzer Zeit fanden wir einen Mehrweckraum unterhalb des Aplerbecker Hallenbades der Schwimmgemeinschaft Dortmund Süd. Im Mai 2011 konnte hier der Trainingsbetrieb aufgenommen werden. Um die Sportart traditionell und verletzungsfrei ausüben zu können, organisierten wir uns zunächst ausrangierte Matten eines Schwerter Hapkidovereines, später dann eines Dortmunder Judovereines. Schon nach kurzem Trainingsbetrieb konnten wir einen Zuwachs verzeichnen, der uns schnell an die Grenze der möglichen Kapazitäten brachte, so dass wir uns nach einem halben Jahr erneut nach einer geeigneten Räumlichkeit umschauen sollten. Nach einigen Recherchen und Gesprächen mit Heike Stäwen, der Leiterin der Jugend- und Freizeitstätte in der Schweizer Allee, fanden wir eine neue Trainingsstätte.
Um der Gruppe einen Vereinscharakter geben zu können wurde eine Hapkido-Aussenstelle der Budogemeinschaft Schwerte in Aplerbeck eröffnet, wo die Grundschulkinder fortan unter der Leitung von Tobias Lohre trainieren und auch Gürtelprüfungen ablegen konnten. Seit der Gründungszeit im Dezember 2011 fanden insgesamt fünf Gürtelprüfungen des NWHV statt. Hierbei erlangte insgesamt 39 Kinder ihre neue Graduierung.
Im Jahre 2015 entschloss sich der Schwerter Verein vom NWHV e.V. zu lösen und ein eigenes System auf die Beine zu stellen. Der 1. Vorsitzende der Budogemeinschaft Schwerte, Cheftrainer und Meister Guido Böse (5. Dan) entwickelte zusammen mit seinem Meisterschüler Reinhold Harenbrock
(4. Dan) das Shin Jeon Hapkido.
Shin bedeutet so viel wie neu, modern, mit dem Wandel der Zeit zu gehen, Techniken der Realität anzupassen. Jeon das alte, traditionelle, die Heimat und den Ursprung nicht zu vergessen und gleichwohl beide Teile des Ying und Um in Einklang zu bringen. Bezugnehmend auf dieser Erneuerung trainieren wir diese Philosophie und lehren seit Ende 2015 das neue System. Im Shin Jeon Hapkido wurden seit dieser Zeit insgesamt 4 Gürtelprüfungen abgehalten. Aus ihnen gingen bislang 42 Hapkidoins mit neuer Graduierung hervor. (Stand. 24.6.2017)